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Volksbanken schränken nach Häufung von Betrugsfällen Überweisungen an N26 und andere Direktbanken ein

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Einzelne Genossenschaftsbanken reagieren auf betrügerische Überweisungen auf Konten von Direktbanken wie N26 oder Fidor. „Hintergrund ist, dass aktuell gerade diese Banken von vermeintlichen Betrügern aufgrund von einfachen Identifikationsverfahren wie beispielsweise Foto-Identifikation – außerhalb von Deutschland – als Zielkonto für vermeintliche Straftaten genutzt werden“, führte ein Sprecher der Volksbank Freiburg aus. Spätestens an diesem Dienstag will die Volksbank ihre Systeme technisch so angepasst haben, dass die Sperre wieder aufgehoben werden kann. Aktuell gebe es „deutschlandweit eine erhöhte Anzahl an Betrugsfällen im Online-Banking“, erklärte das Kreditinstitut in einer Information an seine knapp 140.000 Privat- und Firmenkunden.

Überweisung erst nach Nachfrage

Auch bei der Volksbank Rottweil stehen N26 und Fidor nach Erläuterungen ihres Geschäftsführers Henry Rauner „nach wie vor auf der schwarzen Liste“ Erst nach gesonderter Rückfrage beim Auftraggeber würden die Zahlungen freigegeben. 

Kriminelle immer professioneller

Vor allem die hohe Professionalität und die Geschwindigkeit, mit der Kriminelle sich Zugriff auf Kundengelder verschafften, überraschte die Volksbank Freiburg. „Sobald die Betrüger sich erfolgreich Zugang zum Online-Banking und einem TAN-Verfahren verschafft haben, finden die Verfügungen in wenigen Minuten statt“, berichtete ein Sprecher der Volksbank Freiburg. Fällt der Betrug auf, ist das Geld meist schon weiter ins Ausland transferiert oder in digitale Währungen wie Bitcoin umgetauscht.

Der Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) erklärt: „Sollte es zu einem Betrugsfall im Online-Banking gekommen sein, entsteht Kunden kein Schaden, sie erhalten ihr Geld zurück.“ Voraussetzung sei jedoch, dass Kunden sorgfältig mit sensiblen Daten wie Geheimnummer (PIN) und TAN umgegangen seien.

Probleme bestehen schon länger

Die Probleme sind nicht neu. Bereits 2016 war es dem Sicherheitsforscher Vincent Haupert gelungen, das Schutzsystem der Online-Banking-App des Berliner Fintechs N26 komplett auszuhebeln. Im Mai hatte die Finanzaufsicht Bafin N26 verpflichtet, Mängel bei Maßnahmen gegen Geldwäsche und Terrorfinanzierung zu beheben. Die Bank wurde beispielsweise angehalten, einige Bestandskunden neu zu identifizieren und Rückstände bei der Kontrolle verdächtiger Transaktionen aufzuarbeiten. Und bereits Ende Mai waren einige Volksbanken dazu übergegangen, Überweisungen an N26-Konten erst dann freizugeben, wenn der Kunde den Transaktionswunsch auf Nachfrage bestätigte.